Wir feuen uns sehr, dass am 22.4. rund 30 Personalverantwortliche unserer Einladung in die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien gefolgt sind, um sich beim ersten Vernetzungstreffen des heurigen Jahres zum Thema „Papawochen und Väterkarenz“ auszutauschen.
Das gastgebende Unternehmen, die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, vertreten durch die Projektleiterin des „Life Balance Center“ Ursula Küssel stellte eben dieses mit den umfangreichen Angeboten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dar. Das Life Balance Center der RLB ist aus der Idee, alle Leistungen des Hauses gebündelt darzustellen, entstanden und bietet nun mehr zahlreiche Angebote zu Beruf und Familie, Gesundheit, aber auch „gesunde Führung“ für alle Beschäftigten der RLB an.
Arbeitswelten-Berater Peter Rieder führte in einem kurzen Impuls in das Thema „Papawochen und Väterkarenz“ ein und erläuterte vor allem, warum gesellschaftlich gesehen die verstärkte Vätereinbindung in Familienaufgaben wesentlich ist, um Frauen in ihrem Fortkommen zu fördern, indem die Familienlast besser auf beide Geschlechter verteilt wird.
Good Practice Sharing zu Papawochen und Väterkarenz
Im Good Practice Forum stellten danach jene Unternehmen ihre Aktivitäten vor, die zu den beiden Themen spannende Maßnahmen umgesetzt haben.
Robert Maier, Abteilungsleiter Corporate Finance der RLB NÖ-Wien und selbst zwei Mal für in Summe 9 Monate in Väterkarenz gewesen, schilderte seine Erlebnisse im Umgang mit seinem Väterkarenzwunsch als Führungskraft und wie ein solches Vorhaben gelingen kann. „Es gibt für die Organisation kein Patentrezept“, so Maier, dessen Job während seiner zwei Karenzen auf mehrere Mitarbeiter_innen aufgeteilt wurde. „Die Führungsaufgaben wurden aber zu keiner Zeit an jemanden anderen abgegeben. Hier muss ich meinem Chef danken, dass er das so mitgemacht hat.“
Astrid Limberger, Personalverantwortliche der Wiener Städtischen Versicherung AG, schilderte den Weg des Unternehmens zu einer bezahlten Papawoche, die es dort seit 1.1.2016 gibt und die schon mehrfach in Abspruch genommen wurde. Auf die Frage, ob sich daraus auch mehr Väterkarenzen ergeben: „Wir würden es uns wünschen.“, so Limberger.
Auch der Pionier in Sachen Papawochen, Microsoft, in Person von Manuela Traunwieser berichtete über die Hintergründe der zwei bezahlten Papawochen, die Microsoft werdenden Vätern gewährt. Seit 2011 gibt es dieses Angebot, das bereits 60 Mal (bei rund 350 Beschäftigten) genutzt wurde.
Dass auch eine Hochschule familienfreundlich denken kann und ihren Studierenden, die Vater werden, entgegenkommt, zeigte Nicole Sagmeister, Gender- und Diversitybeauftragte der FH Technikum-Wien auf. Die FH hat seit einem Jahr die Möglichkeit wegen Vaterschaft ein Monat (im Rahmen der Schutzfrist) von der Anwesenheit befreit zu sein und auch an Prüfungen nicht teilnehmen zu müssen, umgesetzt und kommt damit den rund 82% der männlichen Studierenden, die die technische FH hat, entgegen. „Besonders freut uns, dass der Vorschlag einstimmig im Kollegium angenommen wurde und die Regelung auch für gleichgeschlechtliche Partner_innenschaften gilt“ betont Sagmeister.
Zahlreiche weitere Best Practices, etwa von dm, der Salzburg AG oder aber der BKS Bank, steuerte Programm-Manager Jan Ledochowski, der in der Familie&Beruf Management GmbH für das Audit berufundfamilie verantwortlich ist, bei. Die Beschäftigung mit dem Thema Väterkarenz sieht auch er deutlich im Steigen.
Wir freuen uns über eine spannende Veranstaltung, in der auch viel diskutiert wurde und zahlreiche Fragen im gemeinsamen Austausch beantwortet werden konnten. Danke an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Gastgeberinnen und Gastgeber sowie an die tollen Referentinnen und Referenten. Wie immer geht auch dieses Mal der für Gastgeschenke vorgesehene Betrag an Menschen, die weniger haben und sich über eine Spende freuen.
Hier einige Einblicke der Veranstaltung zum Nachschauen: