Immer diese Sommerferien. Und immer wieder die Frage, wohin mit den Kindern? Mit 5 Wochen Urlaub stehen Eltern immer wieder vor einem Betreuungsproblem. Wären da nicht Omas, Opas, Tanten, Neffen oder Freunde, dann gingen sich die Sommerferien betreuungstechnisch wohl nie aus. Arbeitgeber_innen, die Wert auf Familienfreundlichkeit legen, haben das erkannt und unterstützen ihre Mitarbeiter_innen durch entsprechende Angebote im Sommer.
Vielfältige Unterstützungsangebote
Optionen, Mitarbeiter_innen mit Kindern in den Ferien zu unterstützen gibt es viele. Immer mehr Betriebe machen es vor und organisieren für ihre Mitarbeiter_innen Kinderbetreuungsangebote verschiedenster Art.
Österreichs größter Lebensmitteleinzelhändler BILLA organisiert jedes Jahr im Sommer ein Feriencamp für Kinder von Mitarbeiter_innen. Das „BILLA -Camp“ hatte seinen Ursprung vor mehreren Jahren als Pilotversuch mit 50 Plätzen für eine Woche. Inzwischen wird das Feriencamp an 2 Wochen mit 150 Plätzen angeboten, die stets schnell vergriffen sind. Die Eltern beteiligen sich an den Kosten mit einem geringen Unkostenbeitrag, den Rest trägt BILLA als Arbeitgeber. Mit einem lebendig gestalteten Programm für die Kinder bedankt sich BILLA bei den Mitarbeiter_innen für ihren Einsatz und bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Kinder im Sommer gut betreut zu wissen.
Ein wenig anders hat die Allianz Versicherung das Betreuungsproblem für sich und seine Mitarbeiter_innen gelöst. Bei der Allianz wird seit Jahren in den ersten und letzten beiden Ferienwochen Kinderbetreuung im Hauptgebäude am Hietzinger Kai angeboten. Dabei arbeitet man mit einem renommierten Partnerunternehmen zusammen, das Abenteuerwochen anbietet. Das Angebot kann von Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren in Anspruch genommen werden. Detektivwochen, Forschertage und ein Englisch-Schwerpunkt am Nachmittag stehen auf dem Programm. Die Plätze sind regelmäßig schnell weg. Auch in den Semster-, Oster- und Weihnachtsferien.
Auch die kika-Leiner Gruppe möchte die tageweisen Betreuungsangebote laufend weiter ausbauen. Denn für die meist provisionsabhängigen Mitarbeiter sind besonders die Fenstertage und Samstage umsatzstarke, kundenreiche Tage, auf die man nicht verzichten möchte. So profitieren alle – Mitarbeiter wie Unternehmen.
Ein neuer Wirtschaftszweig
Der Markt für punktuelle Kinderbetreuung oder Betreuung in den Ferien ist in den letzten Jahren regelrecht explodiert. Immer mehr Betriebe haben erkannt, dass ihnen solche Lösungen helfen, Mitarbeiter_innen zu binden und zu entlasten.
Das Kinderbüro der Uni Wien etwa bietet seit vielen Jahren punktuelle Kinderbetreuung an einzelnen „Problemtagen“, also schulfreien Tagen oder Fenstertagen an und wird derzeit mit Anfragen überhäuft.
Und laufend kommen neue Anbieter hinzu. Zuletzt etwa der Anbieter „Ferienbestzeit“. Geschäftsführer Marco Pointecker, selbst Volksschullehrer, erklärt das neuartige Angebot: „Wir veranstalten Ferienbetreuung mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten, die nach den Wünschen des Unternehmens zusammengestellt werden. Für die Ferienwochen nutzen wir passende Räumlichkeiten auf dem Firmengelände bzw. holen wir die Kinder in der Früh beim Unternehmen ab und bringen sie am Nachmittag zurück. Das Besondere ist aber, dass wir Mitarbeiter_innen als Volontär_innen tageweise einbinden, was diesen wiederum einen Einblick in einen komplett anderen Arbeitsalltag, weg vom Büro, bietet.“
Die Kosten für derlei Angebote tragen zum Teil die Arbeitgeber_innen, häufig sind diese aber auch nur Vermittler_innen einer Ferienbetreuung und übernimmt die Verhandlungen für seine Beschäftigten.
Ferienbetreuung gesucht? Die neue FamilyApp hilft!
Für wen eine eigens organisierte Betreuung nicht in Frage kommt, der kann trotzdem etwas tun. Oft reicht schon das bloße zu Verfügung stellen von Informationen, die es den Mitarbeiter_innen leichter machen und ihnen Rechercheaufwand ersparen.
Das Bundesministerium für Familien und Jugend (BMFJ) stellt dafür jedes Jahr eine umfangreiche Sammlung an Ferienbetreuungsangeboten in ganz Österreich zur Verfügung. Seit kurzem gibt es diese nun auch als App für alle Apple- und Android-Geräte, aber auch im Internet. Über die neue FamilyApp lassen sich nach Eingabe des Ortes, des Alters der Kinder und der gewünschten Dauer auf Knopfdruck passende Ferienbetreuungsangebote finden. Über 400 derartige Angebote finden sich schon in der Datenbank und es werden täglich mehr. Dazu bietet die App auch eine Übersicht über familienfreundliche Arbeitgeber_innen als Zusatzinformation.
Wer also Eltern entlasten will und davon profitieren möchte, dass diese sich auch in den Ferienzeiten uneingeschränkt ihrer Arbeit widmen können, dem stehen viele Wege offen. Familienfreundliche Arbeitgeber_innen denken hier einfach weiter!