Die steigenden Teilzeitquoten lassen viele Österreichische Unternehmen längst über Job Sharing nachdenken. Aber nicht immer ist das einfach – vor allem müssen jeweils zwei oder mehrere Mitarbeiter_innen gefunden werden, die sich auch zeitlich tatsächlich einen Job teilen wollen. Dieses Problem hat auch ein Deutsches Start-up-Unternehmen erkannt. Unter dem Namen Tandemploy hat im März 2014 die erste Online Plattform für Job Sharing ihren Dienst aufgenommen.
Jeder Topf findet seinen Deckel
In vielen Unternehmen ist Job Sharing längst kein Fremdwort mehr. Auch in Österreich hat man Job Sharing schon vielerorts als attraktive Möglichkeit erkannt, kommt diese letztlich sowohl den Teilzeitkräften entgegen, die dadurch viele Vorteile haben, entgegen und auch dem Unternehmen. Praktisch ergeben sich aber häufig zeitliche „Passungsprobleme“: die Mitarbeiter_innen, die sich einen Arbeitsplatz teilen, passen einfach zeitlich nicht zu einander.
Die drei Tamdemploy-Gründerinnen Jana Tepe, Anna Kaiser und Miriam Wilhelm haben diese Problematik in ihrem ehemaligen Job in der Personalberatung erkannt und gemeinsam eine Lösung für Unternehmen entwickelt: Tandemploy heißt die Online Plattform, die seit Anfang März Unternehmen und Jobsuchenden das Leben erleichtern soll. Tandemploy.com bietet eine ganzheitliche Lösung für alle Herausforderungen, die Job Sharing so mit sich bringt. Arbeitnehmer_innen finden auf der Seite ihr passendes Gegenüber,um sich einen Job zu teilen, und außerdem Job Sharing-freundliche Unternehmen und Jobsangebote. Arbeitgeber_innen können explizit teilbare Stellen ausschreiben. Weitere Services und Beratung runden das Angebot ab. „Mit Tandemploy möchten wir die Umsetzung von Job Sharing für alle Beteiligten so einfach und wahrscheinlich wie möglich machen und alle etwaigen Hürden abbauen, da wir – wie auch immer mehr Arbeitnehmer_innen und Unternehmen – von der Zukunftsfähigkeit des Arbeitsmodells überzeugt sind“, so Gründerin Jana Tepe.
Job Sharing kann ganz unterschiedlich sein, aber immer vorteilhaft
Beim Job Sharing geht es nicht nur um die klassische Arbeitsteilung der Woche in Montag bis Mittwoch und Mittwoch bis Freitag. „Job Sharing kann sehr unterschiedlich passieren. Von Vormittag/Nachmittag über tageweises Job Sharing bis hin zu generationsübergreifenden oder auch interkulturellen Tandems ist alles möglich“, so Tepe.
Die Vorteile für das Unternehmen sind dabei vielseitig. Allen voran steht, dass Unternehmen damit auch mehr potenzielle Arbeitskräfte zur verfügung stehen und sie damit ein attraktiverer Arbeitgeber sind. Aber auch im Alltag hat Job Sharing zahlreiche Vorteile. Bei Spitzenauslastungen oder aber Ausfällen kann leichter reagiert werden, weil auch eine temporäre Mehrarbeit eines/einer Job Sharing-Partners/Partnerin leichter möglich ist, als bei bereits überlasteten Vollzeitkräften. Aber auch die Mitarbeiter_innengesundheit und -motivation ist ein Vorteil, zumal sich zeigt, dass Menschen, die neben ihrer Arbeit auch noch Platz zu leben haben, agiler und gesünder sind.
Job Sharing spart auch noch Kosten
Wer sich vor hohen Kosten durch Job Sharing fürchtet, den können die Gründerinnen von Tandemploy beruhigen, wie Jana Tepe sagt:“Wir haben eine Vergleichsrechnung dazu aufgestellt. Grundsätzlich ist aufgrund höherer Abgaben mit etwa 10% höheren Personalkosten für ein Tandem zu rechnen. Aber alleine dadurch, dass sich die Tandempartner im Krankheitsfall vertreten und per se Teilzeitkräfte eine um 10-15% höhere Produktivität haben, machen diese Effekte die etwas höheren Lohnkosten wieder wett. Und selbst wenn sie sich nicht vertreten, dann fällt immer noch nur die Hälfte der Arbeitskraft aus, was sich auch positiv auf die Produktivität auswirkt.“
In jedem Fall also ist Job Sharing eine Antwort auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden und Unternehmen, um mit den Herausforderungen unserer Arbeitswelt, wie etwa steigender Teilzeitwünsche und Drang zu mehr Flexibilität umzugehen. Tandemploy eröffnet dabei neue Möglichkeiten.
Weitere Informationen
- Tandemploy: www.tandemploy.com
- Der Blog der Tandemploy-Gründerinnen: www.zweiteilen.de