Immer mehr Unternehmen wagen den Schritt. Den Schritt in die weite Welt des Web 2.0 und in die sozialen Netzwerke. Mittlerweile haben auch die Kritischsten verstanden, dass man sich der neuen Realität nicht entziehen kann. Und wer nicht aktiv agiert, der lässt viele Chancen ungenutzt. Was Unternehmen aber davon abhält, sich in Social Networks zu engagieren, ist die Angst, die Mitarbeiter könnten sich negativ über das Unternehmen äußern. Da helfen nur Social Media Guidelines und gezielte Social Media Schulungen.
Mitarbeiter fit machen
Wie auch bei den Unternehmern sind auch die Vorerfahrungen mit Social Networks bei den Mitarbeitern unterschiedlich. Vom täglichen Gebrauch bis zur strikten Ablehnung reicht die Bandbreite. Doch trotzdem liegt gerade in den eigenen Mitarbeitern ein unheimliches Potenzial. Die eigenen Mitarbeiter als Botschafter des Unternehmens in sozialen Netzwerken zu nutzen, kann ein sehr erfolgreiches Modell sein. Vorausgesetzt diese sind fit für Social Media.
Wer seine Mitarbeiter erfolgreich als Botschafter nutzen will (und dabei selbst ein wenig Angst abbauen will), der muss diese also gezielt schulen. Basis für solche Schulungen sind die im Unternehmen geltenden (bzw. hoffentlich vorhandenen) Social Media Guidelines (siehe dazu mein Artikel „Socal Media Guidelines müssen her„). Diese legen die Rahmenbedingungen fest und sind die Basis für das erfolgreiche Agieren im Web.
Was Mitarbeiter wissen sollten
Social Media Schulungen für Mitarbeiter und Management sollten jedenfalls folgende Punkte enthalten:
- Welches Ziel verfolgt das Unternehmen mit seinem Auftritt in sozialen Netzwerken?
- Welche Kanäle werden dazu benutzt?
- Was soll dort gepostet werden und wie wird dort gepostet?
- Wie sieht der Redaktionsplan aus (ja, einen solchen sollte es jedenfalls geben!)
- Welche Rolle haben dabei die einzelnen Mitarbeiter?
- Was darf / soll gepostet werden? Was keinesfalls? (Social Media Guidelines unterschreiben lassen!)
- Wie ist kenntlich zu machen, dass es sich um einen Mitarbeiter handelt (zB durch einen Button mit dem Firmenlogo auf dem Profilbild oder durch ein zweites Profil „Name – Firmenname“)
- Wer reagiert wie auf Kommentare und Fragen?
- Welche Form und Häufigkeit der Interaktion und Beteiligung sind erwünscht?
- Wissensgrundlagen über Social Networks
Unternehmen, die ihre Mitarbieter im Thema Social Media schulen, können zudem kleine Wissenstests anwenden, um zu sehen, ob die Inhalte klar vermittelt wurden. Jedenfalls sollten alle Mitarbeiter, die im Namen der Firma agieren, die Social Media Guidelines des Unternehmens anerkennen und unterschreiben sowie die Schulung besucht haben.
Nichts lässt sich erzwingen
Schulungen, die auch allgemeines Wissen über Social Networks wie Größe, Verbreitung, Best Practices, usw. enthalten, werden zudem besser angenommen, weil sie einen Mehrwert bieten. Auch Mitarbeiter, die bislang noch wenig oder gar nicht in sozialen Netzwerken agiert haben, können so eine wertvolle Zusatzqualifikation erlangen. Allerdings sollte niemand dazu gezwungen werden, im Namen der Firma im Web zu agieren. Zum einen weil sich so etwas ohnehin nur schwer erzwingen lässt (wenn man nicht gerade Mitarbeiter einer Öffentlichkeitsabteilung ist) und zum anderen, weil Sie als Unternehmer ja das Potenzial Ihrer interessierten und motivierten Mitarbeiter als Botschafter nutzen wollen. Stellen Sie eine Gruppe von interessierten Kollegen zusammen, die sie unterstützt, ihr Social Media Ziel zu erreichen!
Wichtig ist dabei auch der Redaktionsplan. Es sollte allen klar sein, welche Informationen wann wie hinausgehen. Wie wird agiert? Welche Aktivitäten sind geplant? Mitarbeiter können dann auf diese Aktivitäten anknüpfen, diese kommentieren, ihre Sicht dazufügen und in den Dialog eintreten. So bekommen Sie zudem auch noch Traffic, denn wenn jeder der Beteiligten die besagten 120 durchschnittlichen Freunde hat, dann macht das ganz schnell mal über tausend Menschen, die von ihren Aktivitäten Kenntnis erlangen!
Social Media als Qualifikation der Zukunft
Für die junge Generation ist der Umgang mit sozialen Netzwerken ein Alltagshandwerkszeugs. Sie wachsen ja damit auf und haben keine Scheu, damit umzugehen. Wer aber glaubt, dass sich junge Menschen nicht der Gefahren bewusst sind, der irrt. Die Awareness von Schülern höherer Schulen, was die Inhalte ihrer Postings in Bezug auf potenzielle Arbeitgeber betrifft, ist höher als man meinen möchte. Und das ist gut so. Denn intelligent und zielgerichtet in sozialen Netzwerken agieren zu können, gehört sicherlich zu den Qualifikationen der Zukunft. Immer mehr Geschäftsbeziehungen, Aufträge und Jobs kommen aufgrund von Aktivitäten in sozialen Netzwerken zustande. Und die Betreiber schaffen ständig neue Möglichkeiten für Unternehmen, ihre Netzwerke sinnvoll zu nutzen. Eine Schulung für Mitarbeiter ist also eine wertvolle Investition und trifft den Zeitgeist genau. Also dann ab in den Schulungsraum und auf in die sozialen Netzwerke!