Wir machen eine Facebook Seite. Alle größeren Unternehmen haben eine Facebook Seite. Euphorie und Begeisterung. Einige Monate später ist nur mehr Ernüchterung zu spüren. Mickrige Fanzahlen, kaum Postings und wenn dann schlechte. Das Projekt Facebook Seite gestorben.
Wenn man sich näher mit Social Media und dessen Einsatz im beruflichen Kontext beschäftigt, dann kann man genau dieses Szenario häufig beobachten. Mit viel Elan werden – vor allem im Recruiting- / Karrierebereich – Seiten gestartet, die dann wenig später versanden, unter Posting- und Artikelmangel leiden und schließlich ein trauriges Mahnmal einer schwachen Social Media Strategie werden. Daher hier 10 Gebote, mit denen Sie Ihre Facebook Seite am Leben halten können.
1.) Content is King!
Wer sich in Soziale Netzwerke wagt, der sollte was zu sagen haben. Mehr als „wir sind so toll“ oder „Kauft unsere Produkte“. Was User wollen ist Inhalt. Nutzstiftender Inhalt. Information, die weit über Produktwerbung hinaus geht. Das gilt umso mehr bei Karriereseiten. Daher sollten Sie genau überlegen, was Ihre Community interessiert. Und übrigens lieben auch Suchmaschinen textlichen Content. Sie werden – wenn Sie stark auf ein Thema fokussieren – dann auch leichter gefunden.
2.) Habe eine Strategie
Klarheit über die Ziele und Ausrichtung meiner Social Media Aktivitäten ist Pflicht, um eine Enttäuschung zu vermeiden. Wir wissen zwar nicht wo wir hingehen, sind aber sicher als erster dort, lässt sich nicht lange durchhalten. Vorher sollten die Ressourcen, Ansprüche und Erwartungen geklärt sein. Dann macht es auch mehr Spaß. Wie fügen sich die Aktivitäten in andere Kommunikationsaktivitäten und welche Kanäle nutzen wir zusätzlich? Auch das sind Fragen, die am Beginn gestellt werden sollen.
3.) Habe Durchhaltevermögen
Ziel von Social Media Aktivitäten ist es, eine Community aufzubauen. Das kann dauern. Lockangebote funktionieren zwar, was die Zahlen betrifft, sind aber nicht nachhaltig. Sich eine Community zu erarbeiten, kostet viel Energie und Durchhaltevermögen. Regelmäßiges, konsequentes Posten, Reagieren und Interagieren sind gefragt.
4.) Habe einen Redaktionsplan
Um oben genanntes Durchhaltevermögen zu halten und guten Content zu haben, ist ein genauer Redaktionsplan unerlässlich. Was wird wann von wem gepostet? Wann sind welche Veranstaltungen und interessante Termine, über die wir berichten können? Welche äußeren Anlässe geben uns ein Thema? Und das taggenau und auf längere Sicht durch getaktet.
5.) Habe eine Task Force
Alleine für ein Unternehmen den kompletten Content zu erstellen, ist meist unmöglich. Umso wichtiger ist es, Menschen zu haben, die einen unterstützen. Ein Redaktionsteam aus unterschiedlichen MitarbeiterInnen und Führungskräften, das sich den Redaktionsplan teilt und damit unterschiedliche Aspekte bringen kann, ist daher dringend angeraten.
6.) Bleibe Mensch
User wollen keine anonymen Unternehmen, sondern Menschen sehen und lesen. Die Mitarbeiter einbinden, einen authentischen Blick hinter die Kulissen gewähren und von Mensch zu Mensch kommunizieren, wird besonders goutiert. Steife, anonyme Antworten eines akademischen Pressesprechers will keiner lesen.
7.) Kommuniziere und interagiere
Communication is all about Social Media. Wer nicht mit seiner Community reden will und deren Anregungen und Kommentare nicht ernst nimmt, der hat in Sozialen Netzwerken nichts verloren. Eine Community aufbauen heißt, mit den Usern zu interagieren. Fragen zu beantworten, diese Community einzubinden und zu fordern. Das kann anstrengend sein. Aber lohnend.
8.) Habe einen Notfallplan
„Shitstorm“ nennt es sich in der Fachsprache, wenn eine Social Media Kampagne nach hinten losgeht. Damit muss man immer rechnen. Ein klarer Prozessablauf, wie mit unterschiedlichen Kommentaren umzugehen ist, ist daher Pflicht. Wie reagieren wir auf Kritik? Was ist uns dabei wichtig? Und was darf nie gesagt werden? Das gibt Sicherheit.
9.) Sei mutig
Jene Seitenbetreiber, die den Mut haben, etwas anders zu machen, haben meist auch mehr Fans. Ein witziges Community-Spiel, eine Fotochallenge oder einfach mal die Aufforderung, das eigene Produkt zu bewerten. Was immer es auch ist, das nicht mainstream ist, hilt User zu gewinnen und zu halten.
10.) Orientiere Dich an den Besten
Es gibt zahlreiche Beispiele von Seiten, die wunderbar funktionieren. Sich diese immer mal wieder anzusehen, macht Sinn. Man muss nicht unbedingt ein Vollprofi sein. Viel im Social Media Bereich entsteht durch Trial and Error. Das ist in Ordnung so. Das eigene Verhalten zu reflektieren und gegebenenfalls zu adaptieren ist dabei sehr wertvoll.